Es ist Herbst und Ben ist gereizt. Was das Eine mit dem Anderen zu tun hat?
Im Herbst zieht es Schwärme von Zugvögeln nach Süden. Die meisten wohnen wohl direkt nördlich von uns und wählen den geraden Weg über das Auenland hinweg. Im Schutze der Nacht lässt man sich in Sachen Etiquette gern etwas gehen und Ballast fallen. Meist gräulich und stinkig. Man kann nicht anders.
Kommt Ben dann am nächsten Tag bei seinem Gartenrundgang an der Bescherung vorbei, muss er sich darin wälzen. Er liebt Vogelkot. Am liebsten über und über. Und am liebsten, wenn Frauchen nicht hinguckt, die Spaßbremse. Er kann nicht anders.
Überraschung, ich merke es trotzdem. Bin weder grau- noch geruchsblind. Wenn wir dann später wieder reingehen, geht es auf direktem Weg in die Dusche, damit der Tollpatsch wieder eine weiße Weste hat. Ich kann da auch nicht anders.
Ja, und jetzt blitzt der Hund wieder blütenweiß und ist stattdessen innerlich stinkig, der arme Kerl. Ben hasst Wasser in jeder Form. Na ja, außer vielleicht als fluffigleichte Schneewehe am Wegesrand… Ach ja, und die sanfte Nippflut am Meeresstrand, die findet er doch ganz toll … Aber jetzt:
Genervte Trocknungsversuche …
Und ein abschließendes Sonnenbad. Dann ist die Welt bald wieder in Ordnung.
Rike Menn